Bartholin-Drüse
Die Bartholin-Drüsen (Glandula vestibularis major) sind ein erbsengroßes Drüsenpaar, das sich im unteren Teil der großen Schamlippen befindet und deren Ausführungsgänge bei einer detaillierten gynäkologischen Untersuchung neben dem Scheideneingang zu sehen sind. Es ist die größte Drüse der weiblichen äußeren Genitalien. Zusammen mit anderen Drüsen sorgt sie für die Befeuchtung der Vagina bei Erregung und Geschlechtsverkehr.
Wie entsteht eine Entzündung der Bartholin-Drüse?
Eine Entzündung der Bartholin-Drüse ist ein relativ häufiges Problem. Die Entzündung wird durch verschiedene Bakterien in Verbindung mit einem Stau des Drüsensekrets verursacht. Dies führt zu Eiteransammlungen, Schwellungen, Schmerzen und Rötungen. Bei einigen Patientinnen treten diese Entzündungen häufig und rezidivierend auf. Sie können konservativ oder operativ behandelt werden (siehe unten). Wenn sich Eiter in der Drüse ansammelt, kann dieser den Ausführungsgang verstopfen und das von der Drüse weiterhin produzierte Sekret kann nicht mehr abfließen und staut sich. Ist die Bartholin-Drüse wiederholt entzündet, kann sich eine Bartholin-Zyste entwickeln, die mit klarer Flüssigkeit gefüllt ist. Wenn die Entzündung wiederholt zur Zystenbildung führt, muss diese normalerweise chirurgisch entfernt werden.
Welche Behandlung ist möglich?
Wenn es sich um eine Entzündung – Schwellung, Rötung, starke Schmerzen – handelt, setzt der Arzt normalerweise Antibiotika ein. Dies allein reicht jedoch in der Regel nicht aus, und infolgedessen muss die Eiteransammlung oder die Zyste operativ, meist unter Vollnarkose, entfernt werden. Eine weitere Möglichkeit ist eine Drainage, bei der der Eiter aus einem verlegten Ausführungsgang abgelassen wird und das Bett gereinigt wird, was zur Heilung beitragen soll.. Leider besteht in diesem Fall die Gefahr eines Wiederverschlusses und einer erneuten Entzündung des Ausführungsganges. Dann ist es wichtig, günstige Voraussetzungen für die Operation zu schaffen. Dazu wird der Ausführungsgang zwei bis drei Zentimeter weit aufgeschnitten. Die Eiterhöhle wird entleert und im zweiten Schritt erfolgt die sogenannte Marsupialisation. Dabei vernäht der Arzt die Gangwände mit den Hauträndern. Dadurch wird der Drüsengang offen gehalten, und der Inhalt kann abfließen. Eine erneute Blockierung wird verhindert.
Wie oben erwähnt, kann es sich auch um eine Zyste ohne begleitende Entzündungszeichen handeln. Wenn aber eine der großen Schamlippen geschwollen oder vergrößert ist, kann eine Frau die Schwellung spüren, und es können Schmerzen beim Sitzen auftreten. Der Arzt kann dann die Zyste palpieren und feststellen, ob eine spontane Rückbildung zu erwarten ist oder ob die Zyste chirurgisch entfernt und die Haut vernäht werden muss.